Im zweiten Beitrag erzählt Danny Langer von Hund im Glück über ihr Coaching bei Sanny’s Hundeservice. Sie hat mich, Anne Rosengrün, über eine Woche begleitet und durfte in meinen Alltag hineinschnuppern. Damit ging es einen großen Schritt weiter auf ihrem Weg zum Dogwalker.

Montag Nachmittag ging es los mit meinem ersten Tag beim Dogwalker Coaching von Sanny’s Hundeservice in Nürnberg. Dies war ein sehr großer Schritt für mich auf meinem Weg zum Dogwalker. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte.

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Danny Langer beim Coaching mit der Hundegruppe von Sanny’s Hundeservice

Los ging es an Tag 1

Als waschechtes Landei war für mich erstmal die größte Hürde sich durch den Nürnberger Stadtverkehr zu fädeln. Das war doch eine andere Nummer als Zuhause. Da ich mich mit meinem Kennzeichen aber gleich als auswärtig geoutet hatte, waren die meisten Nürnberger sehr nachsichtig mit mir!

Unfallfrei und durchgeschwitzt kam ich am Treffpunkt an.

Nach einigen Minuten kam ein großer weißer VW Bus um die Ecke:

“Sanny’s Hundeservice”.

Während ich Anne entgegen lief und wir uns kurz begrüßten, durften schon die ersten Hunde aus den Boxen. 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7.

Das Ausladen ging sehr geordnet von statten. Alle Hunde wusselten freudig aufgeregt ums Auto herum, aber keiner flitzte weg! Sie blieben alle in der Nähe bis auch Anne soweit war, dass der Spaziergang losgehen konnte.

Als dreifache Hundemutti war ich es auch gewohnt mit mehr als nur Einem unterwegs zu sein, aber sieben Hunde waren für mich doch eine große Gruppe. Ich hatte schon nach ein paar Minuten den Überblick verloren, wer wo ist und was macht. Das dies aber noch eine nette kleine überschaubare Fellbande für Anne war, bekam ich erst in den nächsten Tagen mit.

Mit Leinen, Leckerchen und Spielzeug bewaffnet ging es dann los.

Zwei Hunde waren mit extra langen Schleppleinen gesichert, da sie bei einem jagdlichen Angebot nicht ganz so lange nachfragten. Diese Sicherung war wichtig, denn für Anne ist Rücksichtnahme auf die Umwelt (Wild, Menschen und andere Hundehalter mit ihren Hunden) sehr wichtig.

Nochmal drei weitere Hunde hatten etwas kürzere Schleppleinen am Geschirr befestigt, um sie ggf. festhalten zu können. Da kamen mir schon die ersten Fragen in den Kopf, wie man es wohl anstellte, elegant fünf Leinen festzuhalten ohne Kuddelmuddel zu fabrizieren, zwei weitere Hunde abzurufen und ebenfalls einzuhaken, falls urplötzlich 10 Rehe auf der Wiese stehen würden? Ihr merkt schon, dass mein Dogwalker Coaching extrem wichtig war für mich auf dem Weg zum Dogwalker.

Alleine nicht auf die Leinen zu treten, forderte teilweise schon meine ganze sportliche Geschicklichkeit von mir ab 😉 Der Spaziergang fand auf einer riesigen Wiesenfläche statt. Genial! Von so einer Auslauffläche können wir bei uns nur träumen! Die Vierbeiner konnten frei durch die Gegend laufen, andere Hundekumpels begrüßen und ihren Spaziergang in vollen Zügen genießen! Toben, baden und gemeinsam chillen… was für ein toller Ausflug! Da ich ja bis dahin keine Ahnung davon hatte, wie man mit einer größeren Hundegruppe spazieren gehen kann, war ich als Beobachter umso faszinierter davon wie stressfrei, entspannt und geordnet das gesamte Gassi mit der Hundegruppe ablief!

Keiner der Hunde entfernte sich wirklich weit von Anne. Nicht weil sie da bleiben mussten (!), sondern weil sie es wollten. Das fand ich große Klasse!

An diesem Tag konnte ich mich noch nicht wirklich auf die Arbeit mit den Hunden an sich beschäftigen – ich war eigentlich einfach nur total angetan, wie harmonisch der ganze Nachmittag ablief.

(Randbemerkung: In meiner Woche in Nürnberg habe ich nur sehr nette und total entspannte Hundebesitzer getroffen! Sogar Nichthundebesitzer waren den Hunden gegenüber sehr freundlich.)

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Auch Erfahrungen mit den eigenen Hunden in der Hundegruppe können im Coaching integriert werden.

Neuer Tag, neuer Treffpunkt

Wir trafen uns auf einem sehr großen, eingezäunten Hundeplatz, einige Kilometer weit weg, gute dreiviertel Stunde Fahrt von meiner Unterkunft.

Da fiel mir auf, daß ein Dogwalker mit Abhol- u. Bringservice sehr viel Zeit im Auto verbringt, wenn man nicht zu Fuß mit den Hunden unterwegs ist.

(Geistige Notiz: ZUVERLÄSSIGES, gemütliches, großes Auto erwerben mit Kaffeebecherhalter :-D) Dort angekommen, gleicher Ablauf wie am Vortag, nur das viel mehr Hunde dabei waren! Seitlich, vorne und hinten kamen immer mehr Hunde aus dem Auto. Ich schätze, ich hab erstmal sehr überrascht geschaut, vielleicht sogar ein bisschen dusselig, aber ich war doch recht fasziniert wieviele Hunde aus so einem Transporter aussteigen können! Alle Hunde warteten rumschnüffelnderweise bis alle Kumpels ausgeladen waren. Ich glaube, an diesem Spaziergang waren es an die 17 oder 18 Hunde! Kleine, große, junge und ältere Hunde, alles dabei – total cool! Da die meisten Vierbeiner vormittags raus müssen, wenn Frauchen oder Herrchen bei der Arbeit sind, ist die Vormittagsgruppe sehr gut besetzt. Anne’s Nachmittagsrunde ist daher, wie am Vortag, etwas überschaubarer – für sie, nicht für mich …

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Danny Langer beim Coaching bei Sanny’s Hundeservice

Wir schlenderten entspannt über das Gelände und nun konnte ich Fragen stellen über die Hunde, den Ablauf und die Arbeit.

Für mich war es von Vorteil, dass ich auch schon als Trainer mit positiver Verstärkung gearbeitet hatte und mir der Clicker bzw. ein Markersignal nichts Fremdes war. Verschiedene “Trainingswerkzeuge” wie z.B. ein Umorientierungssignal, der doppelte Rückruf usw. die Anne auch in der Hundegruppe verwendet waren mir ebenfalls bekannt.


Ein Video, aufgenommen von Danny bei ihrem Coaching: Anne Rosengrün, Inh. von Sanny’s Hundservice mit einer Hundegruppe: Doppelter Rückruf des kleinen, braunen Hundes

Da war ich schon erleichtert eine solide Basis mitzubringen.

Trotzdem wurde mir in den nächsten Tagen klar, dass es nochmal eine ganz andere Geschichte ist mit einer Hundegruppe zu arbeiten, egal ob groß oder klein. Den richtigen Hund zum richtigen Zeitpunkt für das richtige Verhalten zu bestätigen und dabei noch die ganze Rasselbande im Auge und im Rückspiegel zu behalten, fand ich schon ganz schön beeindruckend.

Was ich vor allem dabei lernte, dass es so wichtig ist, Hunde für höfliches bzw. deeskalierendes Verhalten zu bestätigen. Selbst bei zwei Hunden.

Genau das habe ich bei jedem Gassi mit Anne und ihren Hunden gesehen, wie oft und fein sie kleinste Signale sah, bestätigte, lobte und belohnte.

Zum Glück erklärte sie mir hinterher auch immer warum sie hier und da Verhalten bestärkte. Ich hab es oft nicht so schnell erkannt.

Tatsächlich war auch Leckerchen verteilen, verstreuen oder zuwerfen ein Thema für sich. Da die meisten Hunde Leckerchen ganz gut finden, bietet es sich auch in der Gruppe an, Hunde damit zu belohnen. Nicht ausschließlich, aber überwiegend. In dieser Gruppe war ein Hund dabei, der viel Abstand von den Anderen brauchte, um Futter nehmen zu können. Ein anderer kleiner Mann konnte von mir kein Leckerchen nehmen, weil er mich noch etwas “spuky” fand. Einfach Futter in die Gegend streuen, wäre für diese Beiden nicht belohnend gewesen. Aber noch wichtiger ist es auf Hunde Acht zu geben, die mit Ressourcen ein Thema haben. Daher könnte ein unbedachtes “Futter in die Runde schmeißen” unter Umständen sehr unschön werden.


Video, aufgenommen von Danny während ihres Coachings: Kontakt mit einem fremden Hund (Jack Russel Terrier, weiß-braun) und ihn vorbeilassen

Ich konnte mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass es möglich ist, Futter oder sogar Spielzeug (!) zu verteilen, wenn Hunde mit Ressourcenproblemen dabei sind. Aber mit Wissen und “Click und Köpfchen” geht das sogar sehr gut, wenn man weiß wie 🙂 Wie gut, daß ich am Wochenende auf dem Dogwalker Basic Seminar bei ihr angemeldet war!

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Danny Langer hat ihre eigenen Leckerlies dabei und ist bei Berta und Coco (und allen anderen Hunden) sehr beliebt

Wie ging es weiter?

Die nächsten zwei Tage konnte ich vormittags und nachmittags mit. Anne gab mir die Mittagspause frei, während sie on tour war. Hunde heimbringen, neue Hunde für mittags abholen.

Am letzten Tag wollte ich gern von morgens (Abholung) bis nachmittags (alle Heim bringen) dabei sein.

Ich kam um 7:30 Uhr dazu, während Anne schon von 6 Uhr ab Betreuungsgäste und die eigenen Hunde Zuhause versorgte. Wir fuhren quer durch Nürnberg und sammelten nacheinander alle Vormittagshunde ein. Das war mal ein echt straffes Programm! Alle dabei, erste Gassirunde mit 15 (oder mehr) Hunden. “Halbtageshunde” wieder heimfahren, Hunde für die Nachmittagsrunde abholen, einladen. Unterwegs kurz beim Bäcker was zum Mittagessen geholt und während der Fahrt “Pause” gemacht 🙂 Entspannter Mittagsspaziergang, alle Mäuse wieder einladen und Anne fuhr sie danach selig und müde wieder heim.

Ich hab vorher Feierabend gemacht – ich war echt platt 😀 Mein lieber Scholli – das ist echt mal ein ausgefüllter Tagesablauf! Schon nach einem normalen Tag streckte ich alle Viere von mir.

Füße wie Blei – Hirn auf Stand by !

Freitags – wie der Name schon sagt – hatte ich frei Tag. Mentale Vorbereitung aufs Seminar am nächsten Tag.

Danny Langer mit ihren eigenen Hunden in der Hundegruppe

Dogwalker Seminar Basics

Mit einer Runde aus ca. 10 Teilnehmern starteten wir das Seminar mit einem netten und witzigen Kennenlernspiel für die Anwesenden. Kurz danach stiegen wir mit Anne sofort  in die Welt der Lerntheorie ein.

Wie, wann und warum Hunde lernen und vorallem auch, wann und warum ein Hund NICHT lernen kann. Warum positive Verstärkung so sinnvoll ist und was dabei im Hundehirn passiert.

Um ein Verhalten auch punktgenau positiv bestärken zu können, macht es Sinn mit einem Markersignal zu arbeiten. Wie schon erwähnt, war das kein Neuland für mich, aber wie ich den Marker in einer größeren Hundegruppe anwenden kann und wie der Aufbau mit einem neuen Gruppengast funktioniert, wenn alle anderen Hunde anwesend sind, konnte ich mir nicht ganz vorstellen.

Daher war es richtig klasse, dass Anne viele Fotos und vorallem viele Videos während des Seminars von ihren eigenen Dogwalks zeigte.

Spannend war auch das Thema Belohnungen mit mehreren Hunden.

Welche Belohnungen in der Gruppe Sinn machen und wie man sie einsetzen kann. Spielzeug in einer Gruppe hätte ich mir vorher nicht vorstellen können; sicherlich ist das auch nicht immer möglich, aber es geht und kann total harmonisch ablaufen. In der einen Vormittagsgruppe gab es vier Spielis für sieben oder acht interessierte Hunde. Einer spielte damit, schleuderte ihn durch die Gegend und ließ ihn dann irgendwann liegen und der Nächste konnte damit seinen Spaß haben. So wechselten sie einfach untereinander mal durch. Das war echt schön zu beobachten.

Für mich ein erhoffter und sehr wichtiger Teil des Seminars: “Integration eines neuen Hundes”. Wie gestaltet man das entspannt für den Neuen und die anderen Hunde? Anne zeigte uns, daß es gut ist, dafür Rituale einzuführen.

Somit kann die Aufregung gering gehalten werden und der neue Hund wird nicht ” überfallen”. Eine sehr charmante Lösung,wenn man weiß,wie.

(Anne: Das Seminar gibt es mittlerweile als Webinar “Basics für Hundesitter” und die Aufzeichnung kann erworben werden.)


Noch ein Video, aufgenommen von Danny während des Coachings: Doppelter Rückruf auf dem eingezäunten Hundeplatz

Sinnvolle Signale, Leinenhandling und Equipment und natürlich auch Fragen an den Hundehalter – was Hundesitter unbedingt über den Hund wissen sollten-  waren alles wichtige Themen an diesem Seminarwochenende.

Viele Fragen konnten geklärt werden und alle Teilnehmer konnten an dem langjährigen Erfahrungsschatz von Anne mit Hundegruppen teilhaben.

Für mich war diese Woche in Nürnberg bei Sanny’s Hundeservice sehr lehrreich, beeindruckend und motivierend! Aber ich konnte auch erfahren, daß Dogwalking nicht nur “nettes Gassi gehen” und “Gänseblümchen plücken” ist, sondern teilweise auch ein echt harter Job sein kann. Es hat mir sehr viel gebracht auf meinem Weg zum Dogwalker und ich bin sehr froh über diese Erfahrungen.

Immer draußen sein, viele Kilometer machen, ob zu Fuß oder mobil.

Der Arbeitstag muss zeitlich sehr gut durchstrukturiert sein, der Tag beginnt früh und endet aber später. Und die Verantwortung, die man für nichteigene Hunde trägt, ist auch nicht zu unterschätzen.

Aber: ich hatte auch nach dieser, teilweise anstrengenden, Woche immer noch das gleiche gute Gefühl wie davor. Oder sogar noch besser.

Die vier Coachingstage waren für mich perfekt und mit den theoretischen Grundlagen vom Seminar konnte ich einen gut gefüllten “Werkzeugkoffer” mit nach Hause nehmen!

Zwar war ich mir noch nicht sicher, ob ich es tatsächlich nur mal schaffen würde mit vier (!) fremden Hunden spazieren zugehen ohne das es in chaotische Zustände ausartet, aber ich war wirklich super motiviert und total happy das Gelernte nun selbst in meinem noch recht “zarten Dogwalker Alltag” mitzunehmen und anzuwenden…

Dogwalker Hundesitter Hundebetreuung Hundebetreuer Hundepension Hundekita HUTA eröffnen selbstständig machen Einblicke in die Arbeit eines Dogwalkers Ausbildung Weiterbildung werden Coaching

Auch Erfahrungen mit den eigenen Hunden in der Hundegruppe können im Coaching integriert werden.

 

Die weiteren Teile dieser Beitragsreihe:

Vom Hundetrainer zum Dogwalker Teil 1 von 3

Vom Hundetrainer zum Dogwalker Teil 3 von 3

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Dogwalker Coaching

 

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