Spielsignale bei Hunden

Spielende Hunde zu beobachten und einzugreifen, wenn es notwendig ist oder eben nicht, ist ein schwieriges Thema. Daher widme ich mich heute nicht zum ersten Mal einem Teilbereich von spielenden Hunden: Die Spielsignale bei Hunden.

Welche Spielsignale bei Hunden gibt es?

Das bekannteste Spielsignal ist der Play Bow, die Vorderkörpertiefstellung mit breit auseinander gehenden Vorderbeinen des Hundes. Wenn du diese Streckung des Oberkörpers bei deinem Hund siehst, achte auf einen ganz wichtigen Punkt:

Wie weit auseinander sind die Vorderbeine deines Hundes?

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Bei der Briard Hündin Berta ist der Play Bow auch im Liegen gut zu erkennen. Ihre Vorderpfoten sind weit geöffnet.

Sind die Vorderbeine eher eng beieinander und parallel, ist dieses vermeintliche Spielzeichen eher ein Konfliktzeichen. Dein Hund signalisiert dem anderen Hund (und dir) damit, dass er sich nicht wohl fühlt und ihm irgendwas unangenehm ist.

Sind die Vorderpfoten weit auseinander und schauen einladend aus, ist es ein echter Play Bow und somit ein echtes Spielzeichen. Bist du dir unsicher, kann ich dir empfehlen, regelmäßig Fotos und Videos deines Hundes zu machen. So lernst du, die Signale deines Hundes besser einzuschätzen.

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Auch hier ist bei der Briard Hündin Berta eine deutliche Vorderkörpertiefstellung “Play Bow” zu sehen.

Wie sind die Hunde zueinander ausgerichtet?

Hunde beim Spielen zu beobachten, macht mir persönlich sehr viel Spaß. Neben dem Play Bow kann man sich auch die Ausrichtung der Hunde anschauen. Dies sagt sehr viel darüber aus, ob es sich um ein Spiel handelt, ob der Hund sich bedroht fühlt oder ob beispielsweise Zerrspiele eher sich um die eigentliche Ressource handeln und es somit Ressourcenverteidigung ist.

Schauen wir uns dazu das obere Foto mit der Briard Hündin Berta und dem Golden Retriever Dusty noch einmal an. Im ersten Moment würde man sagen, dass die Hunde frontal ausgerichtet sind. Guckt man genauer hin, sieht man, dass Dusty kurvig ist und sich im Bogen annähert. Auch stehen die Hunde versetzt zueinander.

Hunde an Ressourcen immer beobachten

Spielen Hunde mit Spielzeug oder mit einem Stock sollte man das Geschehen immer genau beobachten. Generell sollten spielende Hunde immer genau beobachtet werden.

An Ressourcen kann es schnell zu Auseinandersetzungen zwischen den Hunden kommen. Um dies zu sehen und dann zu verhindern, ist die Ausrichtung der Hunde ein wichtiger Punkt.

Je frontaler sich die Hunde gegenüber stehen, umso eher ist es Ressourcenverteidigung und damit wird Aggressionsverhalten wahrscheinlich.

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Zwei Hunde an einem Zergel. Die Hunde stehen sich frontal gegenüber, dabei sind die Köpfe und somit auch der Blick abgewandt.

Je häufiger die Hunde nebeneinander und damit parallel zueinander sind, umso eher ist es Spiel und die Hunde sind harmonisch miteinander.

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Gleiche Hunde und gleiches Spielzeug. Diesmal befinden sich die Hunde parallel zueinander.

Natürlich gilt immer “Kontext beachten”! Diese kleine Regel wird dir helfen um Spiel oder Ressourcenverteidigung / Aggression schneller einschätzen zu können.

Videos zu diesem Thema

Nun zeige ich dir ein paar verschiedene Videos zu dem Thema Ausrichtung von Hunden. Diese sind alle in meiner Hundegruppe aufgenommen:


In diesem Video seht ihr Silver und Dusty wie sie um einen Stock zergeln. Ausrichtung der Hunde ist frontal. Nach dem Auseinanderbrechen des Stockes interessieren sich die zwei Hunde nicht mehr füreinander -> Dies ist eher Ressourcenverteidigung als Spiel.


Etwas längere Videosequenz mit verschiedenen Spielsequenzen. Das Spiel der Labradore mit dem Fußball ist schön zu beobachten. Die Hunde richten sich immer wieder parallel aus. Man kann davon ausgehen, dass es Spiel ist. Auch spricht die Länge der Interaktion für Spiel.


Ein Rennspiel zwischen Nemo und Jess. Dabei befinden sich die Hunde die ganze Zeit parallel und zeigen eine kurze Unterbrechung des Spiels sowie kleine Distanzvergrößerungen voneinander weg.

Weitere wichtige Spielsignale bei Hunden

Es gibt noch ganz viel mehr, ich möchte noch ein wichtiges Signal anbringen. Na ja, es sind eigentlich Zwei:

Kurze Pausen während des Spiels:

Die Hunde halten kurz inne, verschnaufen und spielen dann weiter. Diese Spielpausen sind wichtig. So senken die Hunde von sich aus das Erregungsniveau während des Spiels. Es führt dazu, dass die Beteiligten kurz durchatmen können und wieder einen klaren Kopf bekommen.

Kleine Distanzvergrößerungen während des Spiels:

Wenn die Hunde immer wieder kurz auseinander gehen und man deutliche, wenn auch kleine, Distanzvergrößerungen voneinander weg sieht, dann ist das ein deutliches Anzeichen für Spiel. Diese Bewegung kann man mit einem Markersignal verstärken und somit das Spiel positiv beeinflussen. Es hilft vielen Hunden, wenn der Mensch mitwirkt – natürlich nur positiv!

Zu diesen Spielsignalen bei Hunden habe ich noch Videos:

Ihr seht auf diesen Videos den Coton de Tuléar Tyson und den Dackelmischling Lou. Die Hunde fanden sich auf Anhieb sympathisch und haben ausgiebig miteinander gespielt. Die Videos sind alle auf einem Spaziergang entstanden.

Führt das Markersignal und das Futter nicht dazu, dass die Hunde nicht mehr spielen?

Nur, wenn du einen total verfressenen Hund hast. Dann kann es sein, dass der Hund sein Spielen für das Leckerlie unterbricht. Dann machst du folgendes: Du ersetzt das Leckerlie durch ganz viel verbales Lob und dein Hund wird weiterspielen. Je schöner und aufregender so ein Spiel zwischen zwei Hunden ist, umso weniger werden die Hunde sich unterbrechen lassen.

Hast du trotzdem Sorge, dass dein Hund ständig zu dir kommt, dann lobe deinen Hund verbal, wenn er ein Spielzeichen schön gezeigt hat.

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