Ich werde immer wieder gefragt: Kann man vom Dogwalking leben? Meine Antwort ist ganz klar: Ja, man kann vom Dogwalking leben und das sogar sehr gut. Diese Antwort reicht natürlich nicht aus und deshalb möchte ich diese Frage ein wenig mehr ausführen.
Beim Dogwalking werden die Hunde von Zuhause abgeholt zum gemeinsamen Spaziergang in der Hundegruppe. Nach dem Spaziergang werden die Hunde dann wieder zurück nach Hause gebracht. Die Hunde werden nicht den kompletten Tag betreut und auch nicht in den eigenen vier Wänden. Daher ist dieses Konzept für alle Selbstständigen geeignet, deren Wohnung eher klein ist und sich nicht gut für eine Hundepension beziehungsweise die Tagesbetreuung eignet. Auch der eigene Hund kann ausschlaggebend sein für die Wahl dieses Konzeptes.
Die Frage: „Kann man vom Dogwalking leben?“ ist abhängig von der Anzahl der Hunde, die gemeinsam in einer Hundegruppe betreut werden sollen. Dies ist natürlich eine Frage der eigenen Kompetenz und Einstellung. Ich persönlich finde Hundegruppen zwischen sechs und zehn Hunden sehr gut und mag diese Gruppengrößen. Für alle Selbstständigen, die gerade erst ihr Unternehmen gegründet haben, werden sich die Hundegruppen langsam aufbauen. Von heute auf Morgen hat man keine 10er Hundegruppe und somit wächst man im Laufe der Zeit in seine Aufgaben hinein und entwickelt die erforderlichen Fähigkeiten. Die Dogwalker Ausbildung hilft dir dabei und du kannst damit deine Fähigkeiten und dein Wissen ausbauen.
Möchtest du nicht nur vom Dogwalking leben, sondern gut davon leben, empfehlen sich zwei Dogwalking Gruppen am Tag. Eine Gruppe vormittags (beispielsweise von 9 – 12 Uhr) und eine zweite Gruppe am frühen Nachmittag (12 – 15 Uhr). Die Zeiten sind natürlich anpassbar.
Nun rechnen wir einfach mal:
Jeder Hund zahlt 15€ und du betreust pro Tag 6 Hunde. Wir rechnen den Monat mit 4 Wochen.
15 x 6 = 90
90 x 20 = 1800
Von 1800€ im Monat kann man leben, sollte dabei allerdings sparsam sein. Die betrieblichen und laufenden privaten Kosten müssen abgezogen werden.
Kosten:
Miete: 500€
Krankenkasse: 300€
Betriebshaftpflicht: 15€
Autoversicherung: 100€
Spritkosten: 250€
Handy: 80€
Leckerlies: 50€
Rundfunkgebühren: 6€
Homepage: 10€
Werbebudget: 20€
Ergibt insgesamt: 1331€, ich runde mal auf 1350€ auf
Dann bleiben dir im Monat 450€ für private Zwecke und als Rücklagen. Das ist zwar nicht viel, aber auch damit kann man wirtschaften.
Die Mehrwertsteuer habe ich nicht eingerechnet, denn diese würdest du auf die 15€ drauf berechnen und es ist ein fortlaufender Posten. Ich empfehle dir, von Anfang an umsatzsteuerpflichtig zu sein.
Ein zweites Rechenbeispiel:
Preis liegt bei 20€ und du hast 10 Hunde pro Tag. Es läuft also gut bei dir.
20€ x 10 = 200€
200€ x 20 = 4000€
Bei diesem Rechenbeispiel kannst du auch bei höheren Kosten sehr gut von deinem Job als Dogwalker leben.
Ich bin natürlich keine Betriebswirtin und Zahlen sind echt nicht meine Spitzenleistung. Ich möchte mit diesen zwei einfachen Rechenbeispielen lediglich zeigen, dass man sehr gut vom Dogwalker Job leben kann. Um 10 Hunde am Tag zu betreuen, ist es wichtig, dass du zufriedene Kunden hast. Für den Aufbau von deinem Unternehmen solltest du mindestens ein Jahr rechnen, teilweise dauert es bis zu fünf Jahre bis du dort angekommen bist, wo du hinwillst. Auch finanziell gesehen.
Achte bei deiner Rechnung darauf, dass du keine 12 Monate im Jahr arbeitest. Rechne Urlaub und Fortbildung raus, durchschnittlich solltest du vier bis sechs Wochen dafür veranschlagen pro Jahr. Auch kommen bei einem höheren Verdienst neben der durchlaufenden Umsatzsteuer auch die Einkommenssteuer und die Gewerbesteuer dazu. Lege immer Geld zurück! Die Steuererklärung wird erst im Folgejahr erstellt und somit kommen auch die zu zahlenden Steuerbeträge auch erst deutlich später. Du solltest aber jeden Monat schon Geld zurücklegen, ansonsten kommt das böse Erwachen, wenn der Steuerbescheid kommt. Das Zurücklegen von Geld kann anfangs schwierig sein, ist aber sehr wichtig. Minimiere deine Ausgaben und nutze kostenlose Marketing-Strategien.
Ich hoffe, ich konnte die Frage: „Kann man vom Dogwalking leben?“ beantworten und nun lautet auch bei dir die Antwort: Ja, man kann vom Dogwalking leben und das sogar sehr gut! Dafür bedarf es natürlich sehr viel Herzblut und eine Menge Arbeit, aber das ist die Selbstständigkeit immer.
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